30 Jahre Puten von Hof Königstein!

Als das Landwirtehepaar Irene und Ernst Herrmann vor 30 Jahren anfingen Puten zu halten, taten sie dies zunächst einmal, um die eigene Familie mit Pute zu versorgen. Denn wie bei vielen anderen Familien auch war der Speiseplan extrem schweinelastig (Fleisch und Wurst), was zu gesundheitlichen Problemen vor allem bei den Großeltern führte. Nicht umsonst verzichten heute viele Menschen ganz auf den Konsum von Schwein oder haben den Verzehr sehr eingeschränkt. Vor 30 Jahren waren diese Gedanken aber nahezu revolutionär und hatten bei Bauern auch etwas netzbeschmutzendes.

Was bei der Haltung der neuen Tiergattung auf Hof Königstein noch problemlos schien, schließlich gibt es auf einem Bauernhof immer noch irgendwo Platz und Futter, war bei der Schlachtung der Tiere schon nicht mehr so einfach. Der Metzger, der damals einmal im Jahr auf den Hof kam, um ein Schwein und ein Rind zu schlachten, was damals ganz normal bei vielen Bauern war, wollte damit nichts zu tun haben. Und so musste man sich selbst darum kümmern, und wenn es einen Grund gegeben hätte, die Sache scheitern zu lassen, noch bevor sie richtig angefangen hat, dann war es eben die Schlachterei. Da jetzt auch noch Freunde und Bekannte Pute wollten, musste man sich einrichten oder es eben sein lassen. Was mit einem Brühkessel und einem kleinen Räumchen begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit   zu einem eigenständigen Zweig. Wie oft in 30 Jahren umgebaut und modernisiert wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.

Heute 30 Jahre später, ist die Geflügelhaltung, neben Pute gibt es noch Königsteiner Gockel (Masthähnchen) und Gänse zu St. Martin und Weihnachten, der größte Betriebszweig von Hof Königstein.

Dieser Erfolg beruht auf mehreren Faktoren:

1.Qualität:

Unsere Tiere bekommen nur eigenes Futter. Das Risiko mit zugekauftem Futter ist das größte bei der Haltung. Die Fertigfutterindustrie ist heute der größte Verwerter von Alt- und Mischölen und allerlei anderem, was man eigentlich nicht essen möchte. Unsere Tiere haben viel Platz und Auslauf, Muskel und Gewebe bekommen Zeit, sich zu entwickeln. Bei uns gibt es keinen Medikamenteneinsatz für die ganze Gruppe, oder andere Zusätze, die die Mast beschleunigen.

2.Regionalität und SooNahe

Seit vielen Jahren gibt es einen Boom auf regionale Lebensmittel. Die Gründung der Marke: SooNahe vor 10 Jahren war der logische Schritt in die richtige Richtung. Hier war Hof Königstein Gründungsmitglied. Und Michael Herrmann war über viele, viele Jahre im Vorstand tätig, hat sich nie geschont, um die Marke nach vorne zu bringen und trat erst kürzer, als die Marke professionelle Strukturen bekam und mit Klaus Wilhelm einen hauptberuflichen Geschäftsführer.

3.Die Vielseitigkeit der Pute:

Kein anderes Tier ist so spannend wie die Pute, 7 verschiedene Sorten Fleisch, sehr gut bekömmlich, in der modernen Küche nicht wegzudenken. Hier gilt es allerdings noch viele Widerstände und Vorurteile zu beheben, denn die Ernährungsindustrie hat die Pute auf Schnitzel reduziert.