Direktvermarktung und regionale Erzeugerstrukturen in Zeiten von Corona 

Dies waren die Themenschwerpunkte, die Ministerin Ulrike Höfken (Ministerium für UMWELT, ENERGIE, ERNÄHRUNG UND FORSTEN) bei ihrem Besuch in der SooNahe-Region mit Erzeugern, Direktvermarktern und den Verantwortlichen der beliebten Regionalmarke sowie Vertretern aus Politik und Wirtschaft diskutierte.

Unter Beachtung der gebotenen Abstands- und Hygienevorschriften stand zunächst die Weitersbacher Mühle in der Nähe von Rhaunen auf dem Programm. Hier bewirtschaftet Familie Lorenz landwirtschaftliche Flächen zum Getreideanbau. Das Getreide wird in der hofeigenen Mühle vermahlen und das so gewonnene Mehl ist sowohl im eigenen Mühlenladen wie auch im regionalen Einzelhandel erhältlich. Für Familie Lorenz hat sich die konsequente Ausrichtung auf Qualität und transparente Regionalität in Verbindung mit SooNahe sehr deutlich bei der erfolgreichen Vermarktung ihrer Produkte ausgewirkt und nicht zuletzt auch einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag geleistet. So wurde im Frühjahr ein sehr ansprechender Neubau des Mühlenladens eröffnet, der von den Kunden gut angenommen wird. Auch das Problem Tierwohl am Beispiel der Schweinehaltung wurde inmitten der freilaufenden Schweine der Familie Lorenz thematisiert.

Die wirtschaftliche Bedeutung regionaler Vermarktung bestätigte auch Michael Herrmann vom Hof Königstein nachdrücklich, der als Geflügelhalter einer der Mitbegründer von SooNahe war. Seine Produkte, vornehmlich Hähnchen, Puten und Gänse erfreuen sich aufgrund seiner erfolgreichen Direktvermarktung großer Beliebtheit bei den Verbrauchern. Und auch die SooNahe-Gastronomie ist ein wichtiger Absatzmittler wie z.B. bei der jährlichen Martinsgans-Aktion, die seit Jahren einen festen Platz im Programm der Regionalmarke hat. Auf Hof Königstein wurde das direkt mit einem kleinen Imbiss bewiesen, der aus den hofeigenen Geflügelprodukten von SooNahe-Koch Matthias Klein vom Felsenkeller in Sohren angerichtet war und den Gästen sehr mundete.

Im Dialog mit den Vertretern aus Wirtschaft und Politik unterstrich Ministerin Höfken die große Bedeutung von regionalen Qualitätsprodukten, die gerade, aber nicht nur in Krisenzeiten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung leisten. Gerade jetzt gilt es, diese regionalen Strukturen und Absatzwege zu nutzen und das Verbraucherverhalten hierfür zu sensibilisieren.

So kann jeder einzelne durch sein Konsumverhalten mit dazu beitragen, die Abhängigkeiten von industriell produzierten Lebensmitteln zu reduzieren und die regionalen Strukturen zukunftsfähig zu machen und sie zu stärken. Wer weiter denkt, kauft näher ein. Da waren sich alle einig.